Lange Schnäbel - natürlich Vriesen-Hof

im nordrhein-westfälischen Bocholt schaut man genau auf das Wohl der Tiere

Lange Schnäbel - natürlich Vriesen-Hof

im nordrhein-westfälischen Bocholt schaut man genau auf das Wohl der Tiere

Nachhaltig arbeiten – Futter von nebenan

Viele Lebensmittel werden heute über tausende Kilometer transportiert. Bei Eiern macht das wenig Sinn. Nicht nur der Frische wegen, sondern auch, weil lange Wege die Umweltbilanz der Eier belasten. Und auch die Futterproduktion ist gleich „um die Ecke“.

Nachhaltig zu produzieren beginnt schon am Anfang der Erzeugungskette. Nämlich beim Futter.

Jede Henne braucht zwar täglich nur etwa 15 Gramm – Bei 190.000 Hühnern kommen da aber schnell mal um die 3 Tonnen zusammen. Pro Tag! Der Vriesen–Hof achtet auf eine regionale Futtererzeugung – das Futter kommt aus einer nahe gelegenen Futtermühle. Der kurze Transportweg garantiert eine zuverlässige und umweltverträgliche Versorgung.

„Der Umgang mit den Tieren, die Vermarktung der Eier, der Kontakt zu den Kunden - 40 Jahre, die Spaß gemacht haben“

Dietrich Vriesen, Vriesen-Hof

Lange Schnäbel

Seit 2017 verzichten die deutschen Legehennenhalter freiwillig auf das Schnabelkürzen. In vielen anderen EU-Staaten ist es allerdings noch gängige Praxis, um zu verhindern, dass sich die Tiere gegenseitig picken. Was macht man also auf dem Vriesen-Hof, damit sich die Hühner mit Ihren Schnäbeln nicht gegenseitig verletzen?

Es gehört zum natürlichen Verhalten der Hennen, zu picken – nach Körnern, aber auch nach Artgenossen. Dabei können sie andere Tiere schwer verletzen. Also wurde in der Vergangenheit die Schnabelspitze schon im Kükenalter gekürzt. Seit 2017 verzichten die deutschen Legehennehalter freiwillig auf diese Praxis – Das allerdings bringt ganz neue Herausforderungen für die moderne Legehennenhaltung mit sich. Denn die Tiere müssen nun viel intensiver beschäftigt werden. Darum gibt  es heute viel mehr Strohballen und Picksteine als noch von ein paar Jahren im Stall. 35 Mitarbeiter kümmern sich um das perfekte Stallmanagement. Ausmisten, Eier aufsammeln und die Picksteine erneuern. Sind die Hennen beschäftigt, findet das Gegenseitige picken nicht statt. Der persönliche Kontakt zu den Tieren hat bei Vriesens übrigens Tradition: Als sie vor Jahren auf Bodenhaltung umstellten, verbrachten Sie die erste Nacht im Stall auf Campingstühlen. Sie wollten sehen, wie die Herde die neue Voliere annimmt.

„Wenn es den Tieren gut geht, dann geht es auch uns gut“

Alexander Vriesen, Vriesen-Hof

Kein Ei ohne moderne Logistik

Schon seit vielen Jahren steigt die Nachfrage nach Eiern konstant an. 2020 waren es fast 20 Milliarden, allein in Deutschland. Klar, dass sich der Vriesen-Hof weiterentwickelt und an die steigenden Anforderungen angepasst hat.

Den Hof als Familienunternehmen gibt es seit 1924, seit 1967 läuft hier auch die eigene Eiererzeugung. 180.000 Eier am Tag – das lässt sich nur mit einer ausgefeilten Logistik schaffen. Sortieren, Kommissionieren Stempeln, Stapeln. Alles maschinell. Allein in den letzten 10 Jahren wurden Millionen in diese Systeme investiert. Und diese Investitionen werden sich erst in einigen Jahren rechnen. Der Hof wird bald in vierter Generation geführt – von Alexander Vriesen. Der übernimmt diese Herausforderung nicht ganz ohne Bedenken. Denn ständig veränderte Rahmenbedingungen durch neue Gesetze und Verordnungen geben immer weniger Planungs- und Investitionssicherheit.

Effizienz und Umweltschutz

Vieles hat sich verändert in den letzten Jahrzehnten. Die Auflagen für den Umweltschutz wurden verschärft aber es sind auch viele Möglichkeiten zur Selbstversorgung mit Strom und Wärme entstanden.

Verantwortung für Umweltschutz und Ressourcenschonung übernehmen – auch das gehört heute zu den Aufgaben eines Legehennehalters. Deshalb hat die Familie Vriesen in neue Technologien investiert, die die Selbstversorgung mit Strom und Wärme garantieren und so auch einen großen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Und dieser Ressourcenschutz geht nicht zu Lasten des Tierwohls – denn an der Futterqualität und -quantität wird natürlich nicht gespart.

Die Ställe werden mit LED-Technik beleuchtet; das kostet fast 10mal weniger Strom, als herkömmliche Glühlampen.

Strom und Wärme werden im eigenen Blockheizkraftwerk erzeugt, das Gas kommt aus der Biogasanlage. 2 Solaranlagen erzeugen jährlich über 340 Tausend Kilowattstunden Strom und das Stallklima kann per App gesteuert werden.

Insgesamt produziert der Betrieb so um die 320 Tonnen CO² weniger pro Jahr als früher.

Lieblingsrezept vom Vriesen-hof : Shakshuka ursprünglich aus Israel

Zutaten

4 Eier
1 Zwiebel
1 Zehe Knoblauch
1 Seibe Ingwer
1 Chili
1 Paprika (rot)
1 Paprika (gelb)
5 Tomaten
1 TL Paprikapulver (rosenscharf)
1 TL Kreuzkümmel (gemahlen)
100g Tomatenmark
50 ml Gemüsebrühe
1 EL Worcestersoße
50 g Fetakäse
Pfeffer aus der Mühle
Olivenöl zum Anbraten
Petersilie zum Garnieren
Salz
Pfeffer

Nährwerte

Referenzmenge für einen durchschnittlichen Erwachsenen laut LMIV (8.400 kJ/2.000 kcal)

Energie: 1562 kj (19%)

Kalorien: 373 kcal (19%)

Kohlenhydrate: 8 g (3%)

Fett: 28 g (40%)

Eiweiß: 22 g (44%)

ca. 45 Min.

Zubereitungszeit

Aufwand

Einfach

4 Personen

SCHRITT 1/5

1 Zwiebel – 1 Zehe Knoblauch – 1 Paprika (rot) – 1 Paprika (gelb) – 1 Scheibe Ingwer – 1 Chili

Gemüse klein schneiden, Knoblauch und Ingwer reiben.

SCHRITT 2/5

250 g grüner Spargel – Salz

Alles außer den Tomaten und dem Tomatenmark in der Pfanne 5 Minuten andünsten.

SCHRITT 3/5

100 g Tomatenmark – geschnittene Tomaten

Jetzt Tomaten und Tomatenmark dazugeben und 10 Minuten offen köcheln lassen.

SCHRITT 4/5

4 Eier

Eier hineinschlagen, Deckel drauf, weitere 5 Minuten köcheln lassen.
Das Ei sollte beim Servieren innen noch leicht flüssig sein.

SCHRITT 5/5

Salz – Pfeffer – Petersilie

Mit Pfeffer und Salz abschmecken und mit Petersilie bestreut servieren.

 

Guten Appetit.

Vriesen-Hof in Zahlen

2 Hektar Fläche
7 Ställe
35 Mitarbeiter
195.000 Legehennen
180.000 Eier pro Tag
Vollautomatische Anlagen bearbeiten
1,5 Millionen Eier pro Woche.